Freitag, 26. September 2014

Schön, dass sie grün sind!


Nachdem wir in der Gegend um Banaue im Norden der Philippinen schon einmal wunderbare Reisterrassen gesehen haben, könnte man denken, dass uns Sapa nicht mehr sonderlich beeindrucken kann, da wir solche Landschaften ja schon kennen. Aber das tolle an Reisfeldern ist ja, dass sie zu jeder Jahreszeit ein völlig anderes Bild abgeben.
Hier in Sapa ist es kurz vor der Erntezeit, was bedeutet, dass alle Felder in verschiedensten Grün- , Gelb- und Goldtönen leuchten. Das freut uns natuerlich.


Von Bac Ha nach Sapa sind es nur wenige Stunden Fahrt und wir erreichen das Staedtchend schnell. Hier mieten wir uns im Honeymoon-Hotel am Stadtrand ein und schmunzeln ueber die herzige Bettwaesche und andere auffallende Einrichtungsgegenstaende. Aber beschweren wollen wir uns nicht, denn das Zimmer ist riesig und trotzdem guenstig.


In Sapa hat der Tourismus laengst Einzug gehalten und es herrscht eine unvergleichliche Atmosphaere mit tollem vietnamesischem Markt neben Pizza-Pasta-Restaurants und Outdoor-Shops. Die unzaehligen westlichen Touris in Wanderoutfit mischen sich mit allerlei Bergdoerflern, vorwiegend Frauen in ihren huebschen Trachten, die verschiedene Taktiken ausgekluegelt haben, den Weissen ihre selbstgewebten Textilien oder Trekking-Touren anzudrehen.









Der Grund fuer den Toursitenansturm nach Sapa findet man aber nicht im Staedtchen selbst, sondern in seiner Umgebung. Wenn das Wetter es zulaesst, kann man hier wunderbar wandern oder mit Sibylle herumfahren und sich vor tollen Ausblicken ins Tal kaum retten:



















an wenigen Stellen wird schon mit der Ernte begonnen...

... und schwere Reissaecke liegen am Touriwanderweg.















Hier mussten wir ein wenig schmunzeln, denn fuer uns hoerte es sich eher so an, als ob man auf diesem Weg Gefahr laeuft, von tollwuetigen Touristen angefallen zu werden.
 Also haben wir brav umgedreht, um dieses Risiko zu umgehen. :)







Mit Sibylle fahren wir ausserdem zum hoechsten Pass Vietnams und kriegen gerade noch ein wenig Sonnenuntergang zu sehen.



Und auf dem Markt laedt eine besonders nette Ecke zum Shoppen ein:
Viele Damen in tollen Trachten verkaufen Textilien ihrer Volksgruppe und sorgen durch ihre Art und die (Un)Ordnung an den Staenden fuer ein einmaliges Erlebnis. Vom Haarband ueber Tischlaeufer, bis hin zu Bettueberwuerfen kann man hier alles erwerben. Sogar komplette einheimische Trachten werden angeboten.
Sehr schoen ist auch, dass hier sowohl Weisse, als auch Einheimische einkaufen und man merkt, dass das alles noch einen etwas authentischeren Charakter hat, als die "Village Tribe Culture Shops" draussen auf der Strasse. Und preistechnisch merkt man natuerlich auch einen himmelweiten Unterschied :)








Mutter und Tochter beim Einkauf

Nach einigen Tagen Sapa sind wir wieder ausgeruht und entscheiden, nicht mit Sibylle nach Laos zu fahren, was eigentlich der Plan war. Dafuer haben wir einige Gruende, vor allem aber sind wir ziemlich fertig von der Fahrerei die ganze Zeit und sehnen uns nach ein wenig Ruhe und wollen mal laenger irgendwo bleiben. 
In diesem Fall kehren unsere Gedanken sofort nach Tonsai zurueck und so steht schnell ein neuer Plan: Wir fahren wieder nach Hanoi, verkaufen dort Sibylle, fliegen dann nach Bangkok und ab gehts an Strand.

Das mit dem Motorradverkaufen haben wir uns etwas einfacher vorgestellt. Aufgrund des Regens, der jetzt schon fast eine Woche anhaelt, sind kaum Touristen in Hanoi und die die da sind, haben besseres zu tun, als bei dem Wetter vom Motorradfahren zu traeumen.
Wir verbringen zwei volle Tage im Tasty-Restaurant in der Backpackerecke und duerfen Sibylle direkt davor abstellen. Obwohl uns Hong, die Besitzerin grossartig beim "Motorbike! Motorbike!" rufen unterstuetzt, kommen keine Kaeufer vorbei. Immerhin werden wir aber gute Freunde und das Essen ist auch spitze :)



Am Ende muessen wir Sibylle schweren Herzens bei einem Haendler lassen, der sie uns zu einen laecherlichen Preis abkauft, aber so laeufts eben. Wir buchen sofort einen Flug und sitzen schnell im Flieger, um Hanoi und unser schlechtes Gewissen wegen unserer armen liebgewonnenen Sibylle hinter uns zu lassen.

Zum Abschied von Vietnam und dem Motorrasreisen gibts hier noch eine Kollektion Propagandaposter, die man ueberall am Strassenrand sieht:






Ausserdem haben wir nochmal alle spektakulaeren Zweiradbilder unserer Vietnamreise rausgesucht - hier die Highlights:
allgemein vollbepackte Gefaehrte


Haendler aufm Roller


Und andere Besonderheiten, die bei uns daheim niemand auf einem Zweirad transportieren  wuerde: einen Schrank, einen Boxsack, ein Fahrrad und auch geil: ein fertig gegrilltes Spanferkel am Spiess (bei dem junge Mann im roten T-Shirt)
 Wir haben ausserdem einmal einen Mann gesehen, der eine lebende Kuh hinten quer auf seinem Roller hatte, er war leider zu schnell fuer die Kamera. Aber es war wirklich nicht nur ein kleines Kaelbchen, sondern eine zumindest jugendliche verdammt grosse Kuh!

Diese beiden hier sind auch goldig:

Und damit: Tschuess Vietnam - Tonsai wir kommen!