Sonntag, 13. April 2014

Oh, wie schön ist Palawan

Inseln um El Nido


Von Camiguin gehts über Nacht per Fähre nach Cebu und von dort mit dem Flugzeug nach Puerto Princessa auf Palawan. Hier organisieren wir erst einmal ein Motorrädchen für die nächsten zehn Tage und lassen uns dann in einem sehr netten Guesthouse nieder. Seit Ewigkeiten können wir mal wieder selbst kochen und feiern das ausgiebig mit Spaghetti und selbstgemachter Tomatensoße mit viel Knoblauch.


Grüne Dachterrasse mit Küche - juhuuuu :)


Schönes Schlafplätzchen

Auf unserer Erkundungstour finden wir nach kurzer Suche den Nactabon-Beach nördlich von Puerto und beschließen, hier ein paar Tage zu bleiben.

Auf dem Grundstück einer netten Familie stehen ein Bungalow und mehrere Picknickhäuschen für Sonntags-Ausflügler aus der Stadt. Wir dürfen hier zelten, "müssen" aber dafür eines der Picknickhäuschen mieten. Auf dem Weg dorthin sammeln wir Anselm und Max aus Deutschland auf, sie sind mit ihren Fahrrädern unterwegs und kommen spontan mit uns mit. Den Bungalow hat ein nettes tchechisch-argentinisches Pärchen mit ihrem kleinen Sohn gemietet und wir verstehen uns super mit unseren Nachbarn.
Außerdem hats hier viele tierische Freunde, die ständig um uns herumwuseln und uns viel Freude und ab und zu auch ein wenig Ärger bereiten, wenn sie in einem unbeobachteten Moment unser Essen klauen.



Martins Bungalow mit der ganzen Hundebande


Kassandra und Agathe sind staendig da...

... und flankieren unsere Huette



Kassandra

ueberm Feuer kochen ist schwerer als es aussieht,
aber wir werden schnell besser.
 Nach vier Tagen brechen wir auf nach Norden in Richtung Port Barton. Die Straße ist größtenteils nagelneu und schön zu befahren, es ist nichts los und die Landschaft ist einfach wunderbar. Wir bereuen keine Minute, das Motorrad gemietet zu haben, auch wenn es manchmal zwei Tage ungenutzt bleibt. Bei Roxas tanken wir noch einmal voll und holpern dann auf einer teils geteerten Straße auf die andere Seite der Insel. Zuvor haben wir den Wald nur von Weitem gesehen, aber jetzt sind wir mitten drin und genießen die grüne Wand zu beiden Seiten, die sich immer wieder für tolle Ausblicke und sattgrüne Reisfelder öffnet.






Auch in Port Barton finden wir ein Plätzchen zum Zelten und haben sogar eine große überdachte Küche, die alle Gäste des Guesthouses mitbenützen dürfen. Hier regnet es zwei Tage lang und wir verbringen sie gesellig mit unseren Nachbarn in unserer Gartenküche und lassen es uns gut gehen. Am zweiten Regentag beschließen wir in einer trockenen Minute mit Xevier und Max aus Spanien zum Wasserfall zu wandern. Wie zu erwarten, hält das Wetter nicht lange, es gießt wie aus Kübeln und wir vier hüpfen im strömenden Regen durch den Dschungel - eine wirklich unvergessliche und unerwartet schöne Erfahrung. Am Wasserfall angekommen scheint dann aber wieder die Sonne und auf dem Rückweg ist es, als würden wir einen völlig neuen Weg nehmen, so anders kommt einem die Umgebung vor.





die Minifroesche hier sind kleiner als der Nagel von Lisas kleinem Finger



Am nächsten Morgen brechen wir früh nach El Nido auf. Der Weg ist weit, aber die Fahrt macht größtenteils Spaß, auch wenn gegen Ende nicht mehr sehr viel geteerte Straße übrig ist.










Da wir wissen, dass die Preise in El Nido nicht grade niedrig sind und wir auf unsere neue Philosophie schwören, fragen wir außerhalb des Ortes an einem "brachliegenden", also hotelfreien Stück Strand, ob wir hier campen könnten. Das Land gehört (Oh Wunder!) zu einem Hotel, dessen Besitzer leider nicht da ist, aber die nette Dame, die hier wohnt, bringt uns zu ihrem Cousin 500m weiter, wo wir gerne zelten dürfen. Wir können unser Glück kaum glauben, als wir uns direkt vor einem kleinen Resort am Strand niederlassen dürfen und sogar Internet im Zelt haben. Bezahlen müssen wir nichts, nur frühstücken sollen wir im dazugehörigen Restaurant :-) :-)


unsere Aussicht ausm Zelt


wunderschoene Sonnenuntergaenge - jeden Abend


Wir werden jeden Morgen und immer wenn wir heim kommen sehr herzlich von Golden (die heisst wirklich so) und dem Schwarz-weissen (den haben wir so getauft) begruesst. Der Schwarz-weisse sitzt immer bis wir schlafen gehen mit uns vorm Zelt und schlaeft auch dort, um uns morgens gleich wieder zu bespringen, wenn wir rauskrabbeln. Die beiden Hunde sind unzertrennlich und so ein suesses Paerchen, dass wir uns schon fragen, wie wohl ihre Kinder aussehen koennten...
Erst am zweiten Abend sehen wir, dass es die schon gibt :)
Eine richtig goldige Hundefamilie also.





Die Inseln hier im Barcuit Archipel sind der Grund für den Touristenansturm auf El Nido. Aber wie überall, wo wir Urlauber in Massen auftreten, ist von der ursprünglichen Umgebung nicht mehr viel zu sehen. Und so besteht die Straße vorne an El Nidos Strand hauptsächlich aus Hotels, Restaurants und Tour-Anbietern, die alle dieselben 4 Touren durch die Inseln auf ihren Plakaten stehen haben. Die Touren A,B,C und D decken jeweils einen Bereich der Inseln ab und haben standardisierte Ziele, Routen und Preise. Weil man auf einer solchen Tour aber sicherlich nicht alleine ist und auch nur einen kleinen Teil der schönen Orte sieht und dadurch leicht verführt ist, zwei oder mehr Touren zu machen, entscheiden wir uns für eine Privattour im Speedboat, die zwar etwas teurer, dafür aber viiiiieel toller ist:
Mit einem Pärchen aus China und einer dreiköpfigen Crew teilen wir unser wirklich schnelles Speedboat und brausen erst einmal in die entlegeneren Ecken, wo die Touren gar nicht erst hingehen, weil der Weg zu weit für die Holzboote (Bangkas) ist. Mittags gibts ein All-you-can-eat-Luxus-Lunch mit Reis, Salat, Hühnchen, Steak und Fisch an einem Traumstrand, den wir wirklich volle drei Stunden nur für uns haben.


unser huebschestes Crew-Mitglied sitzt immer ganz vorne
- um auch ja auf jedem Bild drauf zu sein

Mittagspause im Paradies




Später gehts schnorcheln und an viele der Hauptsehenswürdigkeiten, die zum Glück zwecks vorgerückter Stunde nicht mehr ganz so überfüllt sind, manche haben wir sogar für uns allein. Weil die beiden Chinesen gar nicht ins Wasser wollen, haben wir fast eine richtig private Privattour, denn wir können schnorcheln so lange wir wollen und sobald wir an Bord sind, gehts sofort weiter.
Dort wo andere vor Angker liegen, quetscht unser Kapität sein kleines Speedboat immer gaaanz bis nach vorne durch oder fährt direkt zum Strand hin, um anzulegen. Wir fühlen uns dabei nicht ganz wohl, denn wir sind diesen Luxus nicht gewöhnt und kommen uns etwas blöd vor, dass wir Zeltschläfer hier so hoheitlich behandelt werden.


unser Speedboat




Wir bleiben bis spät in den atemberaubend schönen Lagunen, während die Bangkas schon ihre jeweils 10 Touristen aufsammeln und ablegen, und genießen das schöne Licht an den Felsen und die Stille.


Am letzten Tag mieten wir ein Kanu, paddeln an den nächstbesten ruhig gelegenen Strand, liegen dort im Schatten und essen Tomatensalat :-)









Mit dem Sonnenuntergang treten wir den Rückweg an. Zu Hause angekommen, wird uns berichtet, dass gerade mal 10m neben unserem Zelt heute Mittag hundert kleine Schildkröten geschlüpft sind und sich auf ihren Weg ins Meer gemacht haben. Das foppt uns natürlich, aber wir sehen uns das Loch im Sand, die Eierschalen und die Fotos auf den Handys der Einheimischen an und hoffen, dass wir irgendwann so etwas einmal miterleben dürfen :-)

Für unseren Weg zurück nach Puerto haben wir nur einen Tag Zeit, deswegen fahren wir schon gegen halb sechs morgens los. Weil Lisa sich unbedingt so eine Basthängematte kaufen wollte, wie es sie hier überall gibt, fallen wir nun noch etwas mehr auf als zuvor und uns wird reichlich zugelächelt.
Alles in allem geht die Heimfahrt wesentlich schneller und unschmerzhafter vorbei, als wir erwartet haben und wir können die wunderschöne Straße in vollen Zügen genießen und kommen früh genug in Puerto an.



Von hier gehts am nächsten Morgen nach Manila und einen Tag darauf nach Bangkok.