Donnerstag, 23. Januar 2014

"Excuse me Sir, this bus is NOT going to Hampi!"


"Excuse me Sir, this bus is NOT going to Hampi!" schreit uns ein Rikschafahrer ins Ohr, als wir uns durch die wilde Meute seinesgleichen kaempfen und am anderen Ende des Bahnhofsplatzes den besagten Bus erspaeht haben. Je naeher wir unserem Ziel kommen, desto lauter wird seine Stimme und desto aggresiver seine Taktik, uns davon fernzuhalten. Nachdem er uns zuerst in den Weg und danach fast ans Bein gefahren ist, verfolgt er uns bis zur Bustuer und hat fast Traenen in den Augen, als wir diese erreichen.
Fuer schlappe 20cent pro Person fahren wir schliesslich im bisher luxurioesesten Bus Indiens von Hospet ins 10km entfernte Hampi, um dort von der naechsten Rikscha-Bande in Empfang genommen zu werden.

Das Dorf Hampi liegt in einer wunderbaren Felsenlandschaft, gespickt mit Palmen, Tempeln, Reisfeldern, Bananenplantagen und einem breiten Fluss. 





kleiner Flussarm bei Hanmanhalli

Wir bleiben einen Tag in Hampi und wechseln dann auf die andere Flussseite nach Virupapuragaddi, wo es etwas ruhiger zugeht und wir unser Zelt neben einem Huetten-Camp aufstellen duerfen. 
Hier sind wesentlich mehr Touristen unterwegs als in Agonda. Das hat aber auch seine Vorteile, denn so koennen die Maedels mit Fahrraedern die Tempel erkunden, waehrend es die Jungs zum Klettern in die Felsen zieht.






Abends entspannen wir in einem der zahlreichen Dachrestaurants, wo neben guter Musik, interessanten und abgedrehten Typen, die einem die Welt erklaeren wollen und richtig leckerem Essen auch mal wieder Hundebabys fuer eine schoene Zeit sorgen. 








Bei kleinen Wanderungen und einer Motorradtour geniessen wir die Landschaft und die netten Menschen hier, die sich gerade auf dem Land noch sehr ueber Touristen freuen. 












Flussaufwaerts


Sonnenuntergangsbad





Viele der Kinder winken und quetschen den Touristen aus, wenn sie ihn sehen. "How are you? Whats your name? Where are you from? FOTO?" ist die Standardreihenfolge der zu beantwortenden Fragen. Daraufhin werden tolle Posen eingenommen oder es draengt sich auf Kommando eines 13-Jaehrigen schonmal die ganze Grossfamilie fuers Familienfoto zusammen. Dass sich die Bilder dann nur auf unserer Kamera befinden scheint die Leute ueberhaupt nicht zu stoeren, sie freuen sich eher darueber. 


auf dem Schulweg

Familienausflug zu den Tempeln

Mal kurz zum Tanken anhalten? - schnell wird man zur Dorfattraktion
Da bekommt man schneller als man gucken kann
 Kinder in die Hand gedrueckt und wird abgelichtet,
egal obs einem oder den Kleinen gefaellt oder nicht.



Liebenswuerdige Reisbauern, die uns sogar extra von der Strasse aufs Feld winken,
damit wir sie bei der Arbeit fotografieren
Weil wir in Virupapuragaddi abgestiegen sind, muessen wir, wenn wir nach Hampi oder zu den Tempeln wollen, mit dem Boot den Fluss ueberqueren, denn die naechste Bruecke ist einige Kilometer entfernt. 
So bringen wir auch unsere RoyalEnfield ans andere Ufer und mit uns werden sogar noch sechs weitere motorisierte Zweiraeder auf der "Faehre" transportiert.

unsere Faehre
Eine der schoensten Indien-Erfahrungen haben wir ebenfalls bei einer der Flussueberquerungen gemacht. Nach 18 Uhr verkehren zwischen Hampi und Viru nur noch die alten kleinen runden Bambusboote, sogennante "Coracels". Weil man nach sechs durchaus noch unterwegs ist und so eine Ueberfahrt ja auch einmal erleben moechte, herrscht reger Andrang auf die Schiffchen. 
Wir druecken uns schon mit 8 weiteren Touristen an die niedrigen Waende der Nussschale, da schwebt aus der Daemmerung ein "Excuse me Sir, please sit close, in this boat go 15 people!" herueber. Als wertsachenbesitzender und kamerabehaengter Reisender freut man sich natuerlich, wenn sich noch fuenf andere dazuquetschen muessen und die "Reling" nur fuenf Zentimeter ueber der Wasseroberflaeche auf und ab schwankt. Nach einem halben Meter Fahrt ertoent dann die weniger erfreute Stimme der Russin neben uns "Water inside!", deren Einwand mit einem laeppischen "thats okay" abgetan wird. Mit zwei Metern Abstand zum Ufer und einem erneuten Aufschrei "MUCH Water inside!" sieht unser Ruderer dann zum Glueck ein, dass die zusaetzliche Benutzung des zweiten Bootes gar keine so dumme Idee ist. Erleichtert duerfen ein paar von uns in die andere Suppenschuessel umsteigen und alle erreichen halbtrocken das andere Ufer. 


Coracle-Boat

Inzwischen sind wir auf dem langen Weg ueber Bangalore und Chennai auf die Andamanen und freuen uns auf Zug, Flug und Schiff und die daraufhin "wohlverdienten" Strandtage :-)