Montag, 23. Juni 2014

(Tempel-)Marathon

In Siem Reap erwartet uns eine voellig andere Welt, als im restlichen Land:
Hunderte Touristen aus aller Welt bummeln durch die mit wilden Neonleuchtschildern ausgestrahlten Strassen, dinieren in einem der unzaehligen luxurioesen Restaurants, besaufen sich in den Bars und kaufen in den zig Marktstaendchen kitschige Souvenirs und Gemaelde vom Sonnenaufgang am Angkor Wat. Wir begeben uns gleich am ersten Abend auch mal ins Getuemmel und spazieren mit gezuecktem Motorradschluessel herum, um uns die "Moto? Moto!"-Driver vom Leib zu halten.
Erstaunlicherweise finden wir im Innern eines der grossen Maerkte, die von aussen nach purem Touristenstandansammlung aussehen, einen recht kambodschanischen Marktkern, wo wir uns mit Obstproviant fuer die grosse Tour morgen eindecken.
Schon nach einer Dreiviertelstunde treten wir aber den Heimweg an und bewegen uns entgegen dem Strom Nachtschwaermer, die in ihren wilden Party-Abend ziehen. 

Am naechsten Morgen um Fuenf gehts los: Als eine der Ersten stehen wir am Ticketschalter und lassen uns ablichten, um unsere tollen Tickets (mit tollen Fotos) zu bekommen, dann beginnt unser Tempelmarathon.
Wir sind uebergluecklich, unser Motorrad dabei zu haben. Das spart Geld und Zeit, denn wir muessen keinen Tuktukfahrer anheuern und uns den ganzen Tag mit ihm herumschlagen oder mit dem Fahrrad fahren, was hier viele tun, aber ungeheuer zeitaufwendig und anstrengend ist, denn die Distanzen sind wirklich enorm.
Bevor wir uns richtig informiert hatten, dachten wir, hier stehen eben ein paar Tempelchen rum, die man sich kurz anschauen kann. Selbst wenn man sich dann durch die ganzen Namen und Geschichtsinfos ackert und aufgrund der Texte im Reisefuehrer zu entscheiden versucht, welche Tempel man sehen will und welche nicht, kann man sich die Dimensionen einfach nicht vorstellen. Erst wenn man wirklich vor Ort ist und kilometerweit durch die Landschaft faehrt, bevor man einen weiteren Tempel erreicht, wird einem klar, warum man hier eine ganze Woche lang unterwegs sein kann und immer noch nicht alles gesehen hat.
Wir haben uns allerdings nur fuer ein Eintagesticket entschieden, weil wir weder zu viel Geld, noch zu viel Zeit hier verlieren wollen und wir bereuen es im Nachhinein nicht.
Ausserdem sind wir zugegebenermassen nicht die allergroessten Tempelfans. Trotzdem hat uns unser langer Tagestrip richtig gut gefallen und wir koennen uns fuer fast jeden Tempel begeistern. 
Aber danach reichts ehrlich gesagt auch und wir sind froh, weiterzuziehen.



Gleich als erstes morgens um fuenf duesen wir los, um im Ta Promh, der mit zu den beliebtesten und meistbesuchten Tempeln zaehlt, unsere Ruhe zu haben. 




Die Gelaender sind recht neu - und etwas enttaeuschend


Danach gucken wir uns den kleinen abgelegeneren Ta Nei  an, der versteckt im Wald liegt und selten besucht wird.

SUCHBILD:
Fuer den gluecklichen Gewinner unseres letzten Raetsels gibts hier eine neue Herausforderung:
Jonas hat sich im Baumriesen versteckt, wer kann ihn finden?
--- die Loesung gibts am Ende des Posts ---




Spontan schauen wir am Preah Khan vorbei, weil gerade wenig los ist. Hier entdecken wir einige nette Ecken und freuen uns ueber die schmalen und verwinkelten Gaenge und die feinen Verzierungen.









Kurz schauen wir am Preah Nedk Poan vorbei...

... und fahren gleich weiter zum Ta Som. Der Tempel ist auch eher klein, wie Ta Nei, es macht aber viel Spass in den halbaufgeraeumten Steinhaufen herumzuhuepfen und Interessantes zu entdecken.






Osterhasi?

neu zusammengepuzzlete Verzierungen

Im Vorbeifahren erkunden wir noch schnell den Pre Rup...


... und fahren zum Ta Keo, wo wir die steilen Treppen hochklettern, die Aussicht und den praechtigen Turm in der Mitte bewundern - und dann wieder vorsichtig absteigen. 

Gegen vier Uhr nachmittags fahren wir nach Angkor Thom hinein, wir haben uns die bekanntesten Tempel fuer den Schluss aufgehoben. Im Bayon sind wir dann auch positiv ueberrascht, denn wir haben gluecklicherweise nicht viele Besucher um uns herum und die Architektur und die riesigen Gesichter ueberall sind unglaublich beeindruckend.







... manchmal kann man ewig warten,
es werden trotzdem immer neue Leute ins Bild wuseln.




Die Jungs sind eben auch nur Menschen
- und zuecken ihr Smartphone ;)

Kurz schauen wir noch am Baphuon vorbei, beeilen uns aber, denn...  

... zum Schluss wollen wir Angkor Wat noch einen Besuch abstatten. 
Hier treffen wir dann auf die Touristenmassen, denen wir den ganzen Tag erfolgreich aus dem Weg gegangen sind. Aber immerhin kommen sie uns entgegen ;), dann kann drinnen schon nicht so viel los sein, denken wir uns. 


Voellig erledigt kehren wir gegen sechs abends in unser Guesthouse zurueck, gehen noch kurz was Essen und dann ab ins Bett, nach dieser Riesentour schlaeft man schnell ein.  

Am naechsten Morgen verlassen wir Siem Reap wieder und brechen auf Richtung Beng Mealea, einem Tempel etwas weiter weg. 
Hier gefaellt es uns prima, wir bleiben bis abends keine Touris mehr da sind und erkunden all die engen Innenhoefchen und dunkeln Gaenge. Hier wurde wirklich noch nicht viel wieder aufgebaut, viele Baeume wurzeln noch auf den Steinen und man kann sich - einmal von den Holzwegen abgesehen - schoen vorstellen, wie der Tempel ueber die Jahre von der Natur in Besitz genommen wurde. 
















Und hier noch die SUCHBILD-Loesung fuer die Raetselfreunde: