Freitag, 12. Dezember 2014

L wie Luxus



Mittlerweile haben wir eine ganz andere Auffassung von Luxus als frueher. 


Wir haben naemlich in zahlreichen Unterkuenften uebernachtet und dadurch ein Gefuehl entwickelt, was fuer uns wichtig ist und was wir eigentlich nicht brauchen.


Wenn wir in ein neues Zimmer einziehen, brauchen wir nur ein Bett und irgendwo in der Naehe ein Klo und eine Dusche. 

Wir freuen uns schon ueber kleine Dinge, wie einen funktionierenden, nicht zu laut scheppernden Ventilator, ein Fenster, eine halbwegs gescheite Matratze, eine Bettdecke oder ein Leintuch, Handtuecher und Klopapier, ein eigenes Bad im Zimmer und eventuell sogar eine kleine Seife und ein Shampoo-Paeckchen.
Allgemein war es auch nett, wenn ein Duschkopf vorhanden war, und man nich mit Schoepfkelle und Wasserbottich duschen musste. Das hat zwar auch was, aber es ist schon bequemer, wenn das Wasser von oben kommt.

Seltener gibts mal eine Klimaanlage (hatten wir bisher nur da, wo es wirklich heiss war), Fruehstueck inklusive (eigentlich nur in Myanmar und teilweise Indonesien), Kuehlschrank und Fernseher im Zimmer (Standard in Vietnam, sonst nirgens - wir waren zum Glueck waehrend der WM grad in Vietnam) oder mal warmes Wasser (wird zwar oft versprochen, aber nur selten eingehalten).



die sieht jetzt nicht so gut aus
- war aber ganz bequem


Toilettenhaeuschen im Hof links,
Spiegel und Waschbecken open air
und die Dusche ganz links (nicht im Bild)
:) 


Luxus in Vietnam: hier haben wir zu zweit immer ein Doppelzimmer
mit mindestens 2 (Doppel)Betten bekommen.
Da kann man prima die Matratzen stapeln und hats dann bewuemer:
links 2 aufeinander, rechts sogar 3 ;)


Standardausruestung in vietnamesischen Zimmern
zu WM-Zeiten sehr praktisch



eines unserer besten Zimmer im Honeymoon-Hotel in Sapa (Vietnam)


manchmal gabs sogar 2 Duschkoepfe :)
einen fuer Kalt- und einen fuer Warmwasser


Auch mal nett: beschriftete Licht- und Stromschalter
normalerweise braucht man in jedem Zimmer ein Weilchen,
bis man die 10 Schalter alle zugeordnet hat.


purer Luxus:
unser einziger Pool in Kuta, Bali 


Luxus bedeutet ausserdem, mal einen Bus uebers Hotel zu buchen und nicht umstaendlich an den Busbahnhof zu eiern. Oder das Taxi zum Flughafen zu nehmen, damit man sich keine Sorgen machen muss, dass man die Maschine verpasst. Dasselbe gilt beim Essen und Trinken: im Hotel kaufen ist teurer, aber einfacher. 

Luxus ist also alles, was unser Leben zwar teurer, aber bequemer macht. Manchmal muss es einfach nicht sein, dass man sich einen Wahnsinns-Stress macht, nur um 3 Euro zu sparen. Dann goennen wir uns auch mal was :)





Ausserdem wollten wir noch gesondert etwas zum Thema Toilette sagen:

Meistens sind sie ganz in Ordnung, auch wenn man fast in jedem Land lieber irgendwo im Wald hinter eine Hecke macht, als ein oeffentliches Klo zu benutzen. In Indien und Nepal aber war es teilweise nicht so angenehm und vor allem die Toilettenbesuche im Zug waren wirklich widerlich. 
Die Inder benutzen kein Toilettenpapier, sonern ihre linke Hand, das ist auch der Grund, warum mit rechts gegessen wird. Und im Zug funktionierten oft Spuelung und Wasserhahn nicht, weswegen alle alles irgendwo hingeschmiert haben. Wenn der Zug dann noch schaukelt wie verrueckt, kann man sich vorstellen, welchen Spass man hat, wenn man am liebsten ueberhaupt gar nichts beruehren wuerde. Dementsprechend stinkt so eine Toilette natuerlich auch und wir waren froh, wenn wir einen Platz in angemessener Entfernung bekamen.

l
Lieber ins Gebuesch?


Mit der Zeit lernt man auch die ebenerdigen Klos der Asiaten zu schaetzen, auch wenn das ein Weilchen dauert. Aber es hat wirklich Vorteile, wenn man nichts beruehren muss und sich nur hinkniet. 
Die Menschen hier moegen auch gar keine "westlichen" Sitztoiletten und warten lieber, bis die "Lokale" Toilette frei ist. Manhmal knien sie sich auch umstaendlich auf eine westliche Toilette, was diese natuerlich nicht hygienischer mach. Einmal haben wir sogar eine "Mischtoilette" gesehen :)


rechts: Anweisung zur Benutzung einer "westlichen" Toilette
links: der Mischtoilettensitz 

Spuelung - Fehlanzeige
Hier ist Schoepfen angesagt :)


Ausser in Vietnam wird eigentlich nirgends Klopapier verwendet, die Toiletten haben aber immer einen kleinen Schlauch mit Spritzduese vornedran (wie auf dem Bild oben), mit dem alles abgewaschen wird. Wie die Leute sich danach abtrocknen und es schaffen, nicht jedes Mal mit nasser Hose da zu stehen, ist uns aber immer noch ein Raetsel. 
Deswegen gilt die Regel: IMMER Klopapier dabeihaben!
Meist wirft man das benutzte Papier auch nicht in die Toilette, die schnell verstopft, sondern in bereitstehende Muelleimer.

Bei fast allen lokalen Toiletten und auch bei vielen westlichen Toiletten gibt es uebrigens keine Spuelung, da steht dann eine Wanne mit Schoepfkelle und man spuelt per Hand.