Sonntag, 7. Dezember 2014

G wie Gepaeck



Jaja, beim Gepaeck muss wohl doch jeder aus seinen eigenen Fehlern lernen.

Man weiss eigentlich genau, dass man nicht zuviel mitnehmen sollte, machts aber trotzdem. Das ist an sich aber nicht schlimm, denn es geht wirklich allen so.
Los wird man das ueberfluessige Zeug dann wieder durch Heimschicken, Wegwerfen, Verschenken oder indem man es jemandem mitgibt, der gerade nach Deutschland fliegt.
Was genau man braucht und was nicht, kann man vorher irgendwie auch schlecht sagen, denn das ist je nach Person natuerlich unterschiedlich.
Allgemein jedenfalls deutlich weniger, als man vorher denkt.

Unser erstes grosses Ausmisten hatten wir schon in Indien, denn dort waren auf dem Flug auf die Andaman Islands nur 15kg und 7kg Handgepaeck erlaubt.

Auf den Philippinen waren wir dann die meiste Zeit sowieso nur mit einem Rucksack unterwegs, was dazu gefuehrt hat, dass wir danach auch wieder einiges ausgeraeumt haben, denn was man nach 4 Wochen nicht vermisst, braucht man auch nicht.
In Thailand konnten wir Teile des Gepaecks bei Toom in Bangkok lagern und erst spaeter einsammeln.
In Cambodia saßen wir dann wieder nur mit einem Rucksack auf dem Roller...
Nach 2 Monaten Vietnam beschlossen wir, ohne Zelt und Isomatten weiterzureisen und hatten in Myanmar dann gemeinsam nur noch einen grossen 16kg-Rucksack und einen kleinen mit 7kg; hauptsaechlich Kamera- und Elektronikausruestung.
Wir haben also seit dem Andamanenflug in Indien quasi unser Gepaeck halbiert :)

Nach allen Wegwerfen und Ausmisten, setzt sich unser Hab und Gut jetzt folgendermassen zusammen:


- Klamotten:

  je 3 Paar Socken und 7 Unterhosen, Lisa 3 BHs, 1 Bikinihose
  je 2 Hosen, 1 kurze zum Baden u/o Schlafen
   je 4 T-Shirts, 1 duennes Langaermeliges Oberteil, 1 Fleecejacke
  je 1 gute leichte Regenjacke

- Schuhe:

  je 1 Paar Flipflops und 1 Paar Wanderschuhe
  (wobei es bei Lisas Wanderschuhen auch leichtere/niedrigere getan haetten)

- Hygiene:

  1 Seife, 1 Flasche Shampoo, 1 Flasche Spuelung, 1 Dose Haarwachs
  1 Deoroller, 2-3 Flaschen Moskitomittel, 1 Flasche Sonnencreme,
  1 Dose Tharnaka (erst seit Myanmar)
  15 Haargummis, 20 Klaemmerle, 1 Haarbuerste
  je 1 Zahnbuerste, 1 kleine Tube Zahnpasta, Zahnseide
  1 Nagelschere, 1 Pinzette, viele Ohrenstaeble
  Lisa: Tampons, Kayalstift, Wimperntusche, 1 Minispiegel
  1 Nassrasierer und 5 Ersatzklingen, 1 Nagelfeile

- Medikamente: von allem ein bisschen, aber von nix zuviel!

  Schmerztabletten, Reiseuebelkeitstabletten, Antibiotika,
  Kohletabletten, Perenterol, Hustenloeser, Antiallergikum, Immodium,
  Malarone und Doxycycline gegen Malaria
  Desinfektionsspray, Augentropfen, Ohrentropfen, Laeusemittel
  Tantum Verde gegen Rachenentzuendung
  Antibiotikasalbe, Fenistil, Cortisonsalbe, Ichtholansalbe
  Pilzssalbe, Herpescreme, Bepanthen,
  Pflaster, Blasenpflaster, 3 Verbaende, 1 Sportbinde, 1 Rolle Tape
  1 Giftsaugpumpe (Schlangen und so)

- Werkzeug und solche Sachen:

  2 Feuerzeuge, 1 "Feuerstein", 1 schweizer Taschenmesser,
  Kabelbinder, Naehzeug, 3 kleine Aluminiumkarabiner, 1 Minikompass
  je etwas doppelseitiges Klebeband, Isolierband und Panzertape
  1 Waescheleine, 2 Schnuersenkel, etwas Schnur
  1 Set an Haken, Saugnaepfen und Schnur ums Moskitonetz aufzuhaengen
  1 kleines Ausziehzahlenschloss, 1 grosses Drahtseil, 1 gutes Abus-Schloss
  1 Bordsteckdose fuers Motorrad und passender USB-Adapter
  2 Gummispanngurte, 1 Textilspanngurt

- Dokumente:

  viele Passfotos in mehreren Groessen, Reisepaesse,
  Fuehrerscheine, internationale Fuehrerscheine,
  Impfausweis, Versicherungspapiere
  1 Visacard und 2 normale Bankkarten
  Strassenkarten aller (zukuenftigen) Laender
  Kopien aller Dokumente
  laminierte Fotos von Daheim,
  "Point-It"-Buch mit Abbildungen zur Verstaendigung
  Buch "Selbstdiagnose und Behandlung unterwegs"

- Elektronik:

  - Digitalkamera, 3 Objektive, Reinigungs-Set dafuer
  - 1 Polfilter, 2 Graufilter (1x ND 3.0 und 1x ND 1.8), 1 Fernausloeser
  - Sofortbildkamera, Filme dafuer, Ladegeraet dafuer,
  - 1 alte kleine wasserfeste Kamera, falls wir mal abtauchen
  - 16 AA- Batterien fuer die Kamera, Ladegeraet dafuer,

  - 2 Tablets, 1 Kindle, 2 Ladekabel fuer alle

  (das kaputte Tablet nur, weil wir es nicht heimschicken koennen)
  1 kleine Bluetooth-Tastatur
  1 IPod, 1 Paar Kopfhoerer, 1 kleiner Lautsprecher, je 1 Ladekabel
  1 Mehrfachstecker, 1 USB-Mehrfachstecker
  2 externe Festplatten, Verbindungs- und Ladekabel dafuer
  10 microSD-Karten mit SD-Adapter und Kartencase
  1 USB-Kartenleser

- Verpackungsmaterial:

  2 grosse Reiserucksaecke (manchmal nur 1 in Gebrauch)
  1 kleines Daypack, 1 Umhaengetasche
  viele Netz-Zugbeutel und andere Reissverschlussbeutel (zum Ordnung halten)
  3 wasserdichte Packsaecke,
  2 Regenhuellen fuer die grossen Rucksaecke, 1 fuer den Kleinen

- Sonstiges:

  unser Buch: Tagebuch, Rezeptesammlung, Notitzheft in einem
  Holzstifte und einige Kugelschreiber,
ursprünglich 2 Stirnlampen, mittlerweile eine verloren
   je 1 aufblasbares Nackenkissen fuers BusfahrenBus usw
  1 Moskitonetz, 1 Paar Wanderstoecke, Schnorchelzeug
  4 Paar Ohrenstoepsel (aber nie gebraucht)
  1 Doppelseidenschlafsack
  1 Paar leichte Wanderstoecke

Natuerlich reichert sich die Gepaeckmenge immer wieder von selbst an,
denn wir kaufen ja auch ein.
Das heisst, immer kurz nach dem Paketversenden sind wir sehr leicht unterwegs,
dann wirds tendentiell wieder langsam schwerer, bis wir wieder eins verschicken.

Ausserdem haben wir neben dem Heimsenden noch einen anderen netten Weg gefunden, Dinge quer durch die Welt zu transportieren: Jemanden finden, der gerade auf dem Heimweg nach Deutschland ist.

- So hat Dani aus Duesseldorf ein Tuetchen Dinge mitgenommen und die dann nach Bahlingen geschickt.
- Als Toom zu seiner dreimonatigen Europareise aufbrach, hat er sich erbarmt, ein wenig Elektronikzeug von uns und die legendaere Riesenhaengematte von den Philippinen mitzunehmen. Das alles liegt jetzt bei einem netten Couchsurfer in Frankfurt, wo wir es abholen, wenn wir heimfliegen.
- unser Zelt und unsere Isomatten liegen in Franken bei Lukas oder Kevin im Keller
- da wir sowieso schon Zeug in Frankfurt einsammeln muessen, haben wir Theresa und Chris auch noch ein bisschen was mitgegeben, als sie von Tonsai heimflogen
Die Riesenhaengematte...


... wartet in Frankfurt.



Genauso funktioniert der Transport auch andersherum: Wir lernen bei Toom Karin kennen, deren Freund Gerrit gerade fuer einen Monat heim nach Deutschland geflogen ist, danach aber wiederkommt. Sie fragt, ob wir etwas von daheim brauchen, denn das koennte Gerrit ja fuer uns mitbringen. Auf diesem Wege haben unser Kameraakkuadapter und die Bordsteckdosen zu uns gefunden, die wir zu Hause vergessen hatten.


Wir koennen erst am Ende unserer Reise sagen, was wir nun wirklich als perfektes Reisegepaeck betrachten, denn dann schauen wir, was uebrig ist.


Bisher koennen wir aber schon einige besondere Dinge aufzaehlen,

die fuer uns unverzichtbar sind, von denen wir das aber nicht erwartet haetten:



unser Buch


 das SD-Card Case



unsere Festplatte zum Hintersichern der Fotos


das Akkuladegeraet, das wir auch als Powerbank nutzen koennen



unsere aufblasbaren Nackenkissen


unsere einzige wasserdichte Box

ausserdem noch:
- Reiseführer als e-Book
- das Kindle
- die Mehrfachstecker
- wasserdichte Packbeutel
- Stirnlampen

Naechstes Mal nehmen wir aber auf jedenfall einen kleinen Laptop, statt des Tablets mit.

Ausserdem waere eine GoPro-Kamera besser als unsere alte wasserdichte.
Und anstatt der normalen Pentax K-r, kommt fuer Motorradreisen vielleicht auch eine spritzwassergeschuetzte Version in Betracht.
Und ein kleines Weitwinkelobjektiv waere super.
Und Lisa kauft sich wie Jonas leichte Zustiegsschuhe, die tuns genauso und nehmen weniger Platz weg.